Mirela Halitzki
Bildkunst. Wortkunst.

Vita Mirela Halitzki

Meine künstlerischen Wurzeln liegen in Rumänien, wo ich geboren wurde. Ich lebe seit 1995 in Esslingen, dort beteilige ich mich am kulturellen Leben.

Die Begeisterung für das Schreiben und Malen, für das künstlerische Gestalten begleitet mich schon mein ganzes Leben. Seit mehreren Jahren befasse ich mich intensiv mit dem Zeichnen, mit der Malerei und der Lyrik, praktisch und theoretisch.

Ich reflektiere in meinen Arbeiten die künstlerischen Mittel - ihre Stärken und ihre Schwächen, ihre Reichweite und ihre Grenzen. Die Kraft des Durchsetzens und die Verletzlichkeit des Individuums sind ein zentrales Thema bei mir.

Ich bin Mitglied im Kunstverein ARTTRA im Spiegel der Kunst, Esslingen und im [KUN:ST] International, Stuttgart.

Mein Ziel ist eine Wand aus Gleichgültigkeit zu durchbrechen und Kunst als Mittel zu benutzen um existenzielle Themen anzusprechen.

Dinge, die ich einmal gesagt habe:

Wer das Menschliche sucht, wird es in dessen Widerspruch finden. Um humorvoll sein zu können muss man zuerst die Nachdenklichkeit Prüfung bestehen.

21.09.2018


Kunst läuft nicht immer auf Pumps, ist nicht immer hochgestochen, heißt nicht immer Werk, ist nicht immer schön.

21.09.2018


Kunst lebt von inhaltlichen Nuancen. Nur Wenige wissen wie der Erlkönig in seinem tiefsten Inneren aussieht. Die Hochglanzmagazine bekommen ihre Musterfotos, Menschen strömen in die Ausstellungen und die Freude darüber ist groß. Man schreibt oft über die großen Sprünge. Was ist mit den kleinen Schritten, mit dem existenziellen Paradox sich immer neu zu erfinden, obwohl es in dem Kontext „Neu“ schon morgen überholt wirkt? Kunst trägt für mich immer noch den Charakter eines Dilemmas.

21.09.2018


Selbstbestimmung ist kein Geschenk, sondern Arbeit, an sich und im gesellschaftlichen Kontext. Bin ich das, was mir die Gesellschaft verwehrt oder mir einfach gibt, bin ich nur das wert, was ich leiste? Es gibt immer ein Mittendrin und ein Außen, das originale Eigene scheint dabei keine entscheidende Rolle zu spielen. Es wird in der Gesellschaft viel geglättet, im lokalkulturellen Ofen wird man als Fremde verbraten.

20.09.2018


Die Realisierung einer Ausstellung ist für mich wie ein Ringen mit mir selbst und vieles mehr. Kein Wunder, das ich Schrammen davontrage.

19.09.2018


Manchmal muss ich die Augen fast schließen, um das viele zu verhindern. Mich sehe ich nur von innen, in mir bin ich verankert, von mir kann ich nicht entfliehen, obwohl ich es so oft aus Unzulänglichkeit-gründen versucht habe. In der Fremde bleibt man lieber bei sich. Zuflucht finde ich in der Bücherwelt. Gerade lese ich „Der Funke“.

19.09.2018


Wieso meine „Figurinen“ unvollendet sind…es ist eine Ablehnung der Vollständigkeit, ein Bruch mit dem „Schönsein“ und der Erwartungshaltung. So bleibt mir mehr Entwicklungsraum und die Hoffnung, dass ich meine Unzulänglichkeiten überwinden kann, sowohl meine Eigene wie die Barriere der anderen. Fragmentierung meiner Figurinen geschieht mehr unbewusst, aber nur, weil ich die Grenze des Bewusstseins in das Unterbewusstsein verschiebe. Schließlich brauche ich auch um lebensfähig zu sein, gemäß Darwin, ein bisschen Mondstaub gepaart mit ein paar Krümelchen Glück.

19.9.2018


Auch ein fremd weltlicher Idealist wie ich begreift, Perfektion existiert nicht, aber immerhin bleibt immer der Versuch, der Vollständigkeit in der Auseinandersetzung näherzukommen. Kunst ist eine Frage der Individualität und schließt eigenen Schmerzen nicht aus. Absichten im Abstrakten sind für die Mehrheit selten begreifbar. Aber gerade zwischen Abstraktion und Pragmatik, bin ich ein Stück weiter gekommen was das Rätseln, was Kunst sein kann, betrifft. Auch eine Sichtweise reift, wenn man sie im Augenwinkel hält.

18.09.2018


Wenn die Logik, die hinter meinen Worten steht versagt, bleibt mir nur die Abstraktion übrig.

 17.09.2018


Mein einziger Freund ist die Metaphorik, trotzdem mir bleibt die Sprache fremd, auch weil ich ein paar Regeln nicht beherrsche. Ich kann leise denken, leise mit mir und mein Schweigen sein.

16.09.2018


Bonjour Tristesse. Die passende Farbe für die Selbstgespräche ist die Farbe Blau.

16.09.2018


Der Gedanke, dass immer etwas passieren muss, ist sinnwidrig. Sonst bleibt keine Zeit mehr für das Reflektieren, für das Eigentliche.

24.10.2017


Das Leben soll man im Gang der eigenen Erfahrung starten. Wege zu gehen, die schon ausgetreten sind, erfordert auch weite Umwege, sich selbst zu finden, denn dort, wo man gelassen wird, kann man neu beginnen, anzuknüpfen an das Bewährte.

21.10.2017

 

Jeder Wunsch, den wir aufgeben schafft mehr Raum, weckt Fernweh. Wünsche und Absichten sind wie Mauern im Leben, trennen die Wirklichkeiten, schubsen sie von ihrer Gegenwart  in die unermessliche Weite des Universums.

9.10.2017


In der Gedankenwelt gehen die Alternativen nicht aus, wie beim Klavierspielen aus Leidenschaft sich kettenartig zu einer bewussten Selbstverständlichkeit eingliedern.

18.08.2017


Kunst verlangt Leistung und Hingabe, jeder Zeit hervorragend zu sein. Talent ist Verantwortung. Schüttelst du das ab, bist du frei. Den Mut peinlich und frech sein, ein bisschen unverschämt, dass dürfen wir sein ohne auf das Ego zu sehr achten zu müssen.  Erfolgt heißt, mit dir selbst im Einklang zu sein und mit dem was dir wichtig ist um es auch erreichen zu können.

17.08.2017


Man begegnet der Kunst in der Tat und auf Augenhöhe. Sonst ist sie nur Wettbewerb ohne Aussagekraft und wenig inhaltliche Botschaft. Schön ist passend aber ungenügend. Angepasst ist keine Lösung, schon gar nicht in der Kunst.

16.08.2017

 

Wortkunst. Indem ich meine Arbeiten in die Öffentlichkeit bringe, sollen sie für Toleranz werben gegenüber der unendlichen Vielfalt, die unser Menschsein ausmacht; und zwar unabhängig davon, wie viel Intellektualität und Volumen das eigene Sprachvermögen hergibt. Wichtig ist, was wir zu sagen haben und was hinter "unserer Sprache", unseren Ausdrucksformen steht - egal, ob sie aus Sprachbildern, Neologismen, Anglizismen, Jargons oder Emojis bestehen.

4.06.2017


Empfehlenswert ist, nicht nur einen Lyrik-Band im Regal zu haben.  Wen meine Metapher berührt, den weckt der Zauber, den Sprache, Wort und Bildkunst in sich tragen.

3.06.2017


Ständig verändert sich der Welt. Unsere Sprache begleitet diesen Prozess als Barometer der gesellschaftlichen Entwicklung, zeichnet Schwankungen nach sowohl die Fortschrittlichkeit als auch die durch Unsicherheiten bedingte Behinderung. Die Sprache spiegelt die Flexibilität der Gedanken, die über die Bildung hinaus geht.

 1.06.2017


Slang. Die Ausdrucksart lebt in der Gedankenfreiheit. Das Drehbuch in unserem Kopf fasst die Sprache des Einzelnen in einem nach Aufmerksamkeit suchenden, äußerlichen Kontext.

20.05.2017


Kunst ist keine Sache des Geschmacks, sondern eine des Begreifens.

11.04.2017


Ich mache Dinge auf die viele Menschen herabschauen, aber dadurch ermögliche ich es mir meine Kunst zu entwickeln und auszuleben. Und ich bin überzeugt das Demut uns in unserem Menschsein bestärkt. Schließlich entfernt sich jeder auf seinem Lebensweg von dem Ursprung, jeder mehr oder weniger von sich selbst, und die Demut ist in den existenziellen Fragen ein guter Ratgeber. Wenn ich mich frage, wer ich bin, ist es gut gleich zu wissen ohne in der Dunkelheit tappen zu müssen, vorausgesetzt, es ist identisch mit was ich sein möchte und nicht was man von mir erwartet. Jeder kann eine Minute innehalten, um die eigenen Wertesysteme zu überprüfen und über einen Begriff wie Respekt nachzudenken. Es wird keine Minute weniger im Leben, sondern ein Quantum mehr Reife.

7.02.2017


Kunst kommt von Können und, obwohl es fast schon überholt klingt, bin ich davon total überzeugt. Dieses Können ist aber so aufwendig, dass ein ganzes Leben nicht ausreicht, es zu perfektionieren, sodass man der Vollständigkeit nur näher kommt. Man muss sich dem Können unterordnen. Es reicht nicht, nur zwischendurch etwas zu tun und sich selbst, mehr als das Ergebnis in sich, als Ultimum zu betrachten. Realität und Wunsch liegen oft weit voreinander, dazwischen schafft es nicht mal die Überzeugung zu überbrücken. Können ist Arbeit, also nichts für Selbstverliebte.

6.02.2017


Ich kann es nicht lassen, meine Arbeiten zu verändern. Auch, wenn ich eine laufende Ausstellung habe, immer habe ich das Bedürfnis, zu ändern. Wenn man mir das verbieten würde, fühlte ich mich eingeengt. Für mich ist alles im Fluss und lebt in der Veränderung. Vielleicht lieben wir es, dorthin zurückzukehren, wo wir schon waren und trotzdem zeigen wollen, wo wir heute stehen. Auch die Erfahrung, die wir immer mehr mit uns tragen, und auch der Wunsch, selbst zu bleiben, was wir schon immer gewesen sind. Dadurch entsteht eine Patina, die unsere Leben ausmacht.

3.02.2017


Künstlerische Arbeit ist ein Kraftakt. Die Gedanken, immer einen Sprung voraus, wie die Wehen bei der Geburt, nicht aus der Lust am Leiden kommend, sondern aus Treue zum Werk.

2.01.2017


Kunst entsteht, wenn der Mut erlangt ist Perfektion aus unserem Erwartungsdenken zu degradieren, sie hier und dort, durch einen Riss zu drängen und den Durchgang zur Welt öffnen dadurch die Korridore zu der Sichtbarkeit der Dinge nicht spurlos, sondern ergebnisreich zu bestreiten. Den Mut, das zu ändern, was als nicht zu ändern gilt.

27.01.2017


Mit dem äußerlichen Aussehen Skurrilität und Aufmerksamkeit erzeugen zu wollen und dadurch mehr die Künstleridentität nach außen zu transportieren und zu betonen, davon halte ich nicht viel. Wenn genug Anderssein vorhanden ist, versucht man desto mehr durch Normalität zu kompensieren als durch Knallig-Sein nach außen. Die künstlerische Arbeit spricht für sich selbst und die Qualität, wenn sie existiert, findet immer ein Weg sich durchzusetzen. Der Rest ist immer noch durchschaubar und überall. Also, ich werde keinen beklecksten Malkittel in der Öffentlichkeit tragen. Die Arbeit ist die beste Kleidung.

19.01.2017

 

Dichtung ist mit der Achtung aufs Detail verbunden, was aber nur auf der intuitiven Ebene passiert. Daher ist das Ausklammern aus dem Reim-System keinen Formverlust, sondern Befreiung aus der Norm. Pragmatismus kann bissig sein, wenn er die Ideen-Zone betritt. Das kann mehr aus Zufall als bewusst passieren, weil beide speziell und für sich eingeschossenen Gebiete sind. Die Ideen leben nicht gerne in dem Schwarz-Weißen Spektrum der puren Logik, sondern sie toben sich lieber in der Freiheit aus.
Ich liebe und lebe die Kraft der Metapher, trotzdem kann ich Pragmatismus begreifen, so lange man mich nicht dazu zwingt auch so zu handeln.

15.01.2017


Wenn ein Mensch sich öffnet, erkennt er sein Potenzial und die neuen Möglichkeiten die sich ihm eröffnen. Die Grenzen haben einen Sinn, weil sie bei der Identitätserkennung helfen. Die Kunst entfernt die Grenzen, erhebt seine eigene Wirklichkeit über der pragmatischen Sicht der Realitätsbezogenen. Kunst lügt, um uns bei der Wahrheitsfindung zu helfen. Ich bin glücklich, auf einer kleinen Bühne größenwahnsinnige Phantasien spielen zu dürfen, denn ich bin kein Zuschauer, sondern ein Mitwirkender.

7.01.2017


Fantasie ist prickelnd aber kein einfaches Belangen.  Ein Quantum mehr und schon leiden die Realitäten. Zu viel oder zu wenig davon lassen zu unterschiedlichen Auswertungen führen, von Überschätzung ihres Wertes bis zur Unerträglichkeit ihrer Last, je nachdem wie viel jeder davon besitzt und den Sinn, den man dahinten sieht. Die Fantasie beschwert aber befreit auch, stimuliert und erweitert massiv die Wahrnehmung, ist sowohl Gabe und Verblendung, faszinierend und abstoßend, so wie es die Toleranzgrenze des Einzelnden duldet. Mit der Fantasie kann man nur leben, indem man sie akzeptiert und nicht nur bekämpft, ohne den Versuch nachzugehen die Akzeptanz der Anderen um jeden Preis zu erlangen. Ihr Gerüst ist nicht die Logik, von ihr ist sie aber auch nicht ganz befreit. Als Brutstätte der Kreativität macht sie die Kunst erst möglich. Wer das nicht versteht, dem bleibt es der natürliche Zugang zu der Kunst verwehrt.

28.12.2016


Zeichnen ist die Entwicklung eines Gedankens, manchmal aus der Beobachtung heraus oder aus einer tiefen Emotion. Ein Weg von einem primären Gedanken bis hin zu einem oft überraschenden Ergebnis- mit und nicht gegen die Gedankentiefe. Die Hand, ein Seismograf, der kleine Bewegungen aufzeichnet, den Konturen der Gedanken folgt und sie festhält, ohne sie beeinflussen zu wollen. Zeichnung ist kein Zoom, sondern Summierung der Linien unter dem Spannungsbogen der Effektivität. Die Linie muss aber lebendig sein, zittrig sowohl selbstsicher ihrer Beschreibung folgend bis eine neue, sichtbare Geschichte entsteht.

26.12.2016


Ich benutze vorzugsweise einfache Werkzeuge, möglichst ohne zusätzlichen Antrieb. Der eigentliche Antrieb hat sein Kraftwerk in mir, weil ich möglichst viel selber erzeugen möchte und dabei hilft mir mein eigenes Potenzial. Auch, weil ich so mehr erreichen kann, in einem anderen Sinn, dann nämlich, wenn ich es selber schaffe und nicht jemand, oder etwas anderes für mich.
Scheitern fühlt sich besser an, wenn es von mir selbst gesteuert ist und obwohl außerhalb der Effizienzquote sich befindet.
Durch das Scheitern steigere ich mein persönliches Entwicklungspotenzial mehr als durch ein paar scheinbar-erfolgreiche Trips durch die sogenannte Welt der schönen Künste, die berauschend sowohl inhaltlich leer und manipulativ sein können.

24.12.2016


Die Zeit hat eigene Regeln, man muss immer wieder neu lernen mit ihr umzugehen und zu differenzieren. Die Wichtigkeiten scheitern nicht an der Zeit, ich scheitere an den Wichtigkeiten die mir endlos erscheinen. Eine Minutenkette ist unendlich lang, manche Stellen sind schon ausgeleiert. Woanders ticken die Uhren anders als gewohnt, verlieren sich in ihrer einspurigen Melancholie, dem Zeitvertreib.
Ich würde gerne spüren was die Welt mit mir spüren kann, wenn sie es zulassen würde die packende Energie am Ende der endlosen Kette meiner kreativen Lebendigkeit.

16.12.2016


Angetrieben von Ästhetik-Sucht und Rastlosigkeit zeichne ich immer mehr Linien die sich überschneiden. Schwarz und theatralisch toben sie aus, vertreiben am Rande die weiße Schüchternheit meines Papierblattes, die keine reale Chance hat meiner Suche zu entkommen. Konzentriert versuche ich die Monotonie der Linearität zu überwinden: es ist wie in einem Film, wo der Protagonist ein Netz aus Laserstrahlen überqueren muss, ohne von der Lichtprojektion berührt zu werden. Die Konzentration bleibt länger wach als ich für möglich gehalten habe, obwohl ich mich nur aus ihrer beinah Gefangenschaft befreien möchte. Auch weil es mir zu wichtig erscheint das Ziel, etwas zu schaffen, das ein Sinn stiftet.

15.12.2016


Obwohl ich die Abstraktion am Rande berühre, entferne ich mich dann rapide von ihr, mir uninteressant vorkommt, etwas darzustellen, das Alles im Einem sein könnte aber ihre Kern-Existenz nicht begründet, sondern sie nur zu rechtfertigen versucht.

13.12.2016


Ein zeitlicher Verlust ist, zu sehr nach den Besonderheiten zu suchen, irgendwann die Suche doch zu allgemein wird und nicht genug Individualität transportiert. Besonderheiten lassen sich nicht erzwingen, sondern mehr aus Zufall das Leben eines Einzelnen mit ihrem Wagemut überkreuzen und mehr Präsenz wahrnehmbar macht.

09.12.2016


Wenn das Unerwartete eintrifft werden Beklemmungen hervorgerufen und der Schutzmechanismus, als Antidot zu der schnellen intuitiven Reaktion, die Gefühlswelt dabei auf niedrige Geschwindigkeit programmiert.
In der Zeit der Veränderung dient einzig die innere Haltung eines Menschen als Hinweis der Reife
und seine Stärke in den sozialen Bereich gegenüber dem Einzelnen entscheidet mit ob und wann die Regenerationsmöglichkeit mit positiver Wirkung eintrifft. Wenn man aber die Menschen summiert, wird der Unterschied der Einsichten sichtbar, der Einfluss der familiären, kulturellen und geografischen Prägung, der Wirkung der Globalisierung und seine Folgen. Gerade in der Kunst erkenne ich die Individualität und den Respekt vor der Individualität voreinander in der kommunikativen Handlung als Notwendigkeit.

28.11.2016


Wieso Blau hier und Gold da? Imagination ist einfach, weil es von selbst kommt, denn die Reisen finden meistens im Kopf statt. Kompliziert wird es durch einen Dschungel aus Gedanken ein Weg der Vereinfachung zu finden eine Herausforderung, wie einen Wilderer mit einer Machete, kreative Impulse zu selektieren und auch viele gute Ideen zu entfernen, unter der Notwendigkeit den Anderen die Chance zu geben sich frei zu entwickeln. Zwischen dem Anspruch und der inneren Haltung entstehen oft Divergenzen, auch wegen des selbst-analytischen Konflikts, ob der künstlerische Absicht für mich einzeln oder für das Gesamte wichtig sein kann. Die Positionierung soll es nicht nur aus Ego-Gründen geben, Selbstanalyse ist aber immer personifiziert. Um mich sachlich zu äußern brauche ich den nötigen Abstand wie auch die emotionale Distanzierung von den ursprünglichen Gedanken. Der Rücktritt-Gang bremst voraussichtlich, kostet Überwindung, schärft aber die Fokussierung auf dem wesentlichen Kern des Ursprungs-Gedanken. Kunst und Sachlichkeit sind befreundet aber auch konträr gestimmt. Die Zeit ist und bleibt ein rücksichtsloser Antreiber.

19.11.2016


Auf der Suche, wie die Bezeichnung Künstler zu erfüllen ist, bin ich gescheitert; weil es absurd ist, Begründungskriterien für Einzelne in der breiten Masse zu finden. Kunst ist nicht gut definierbar, sie lässt sich trotzdem katalogisieren, also lebt von eigenem Dilemma. Es gibt Leute, die überzeugt sind, Großes zu leisten und sich entsprechend  verhalten, sich immer mehr an ihrem Anspruchsdenken verheddern. Andere Leute leben die Kunst, machen sich auf den Weg um neue Entwicklungen zu bereiten, ohne viel für sich zu beanspruchen. Sie leben bescheiden in engen Lebensräumen, die Lebensbedienungen und die Fähigkeit einer Amöbe. Nichtsdestotrotz im Vergleich mit Anderen über eine Vielfalt von kreativen, weitertragenden Impulsen verfügen.

13.11.2016


Wahrer Reichtum braucht keine glanzvolle Verpackung, ernährt sich aus seiner ursprünglichen Intensität. Architektur koppelt nicht von Leben ab, Überzeugung lebt mit dem Blick auf Zukunft und mit einem Gefühl für die Situation. Künstlerische Höhepunkte entstehen nicht aus den Kompromiss-Momenten und endlos-leeren Gesprächen, sondern aus einen wechselnden Zustand zwischen kollidierenden Argumente und kontemplativer Haltung.

10.11.2016


In einer Welt von materiellen Ansprüchen geleitet ist die Kreativität immer noch ein Hirngespinst, wenn sie nicht einer ökonomischen Richtung folgt. Der Alltag muss entsprechend in Design verpackt sein. Die Fantasie, ein überflüssiger aber notwendiges Organ, die Rolle eines Sprachrohres übernimmt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Kunst nur wertvoll durch seine Kommunikationsfähigkeit. Der Künstler, selbst bezogen, speziell, überfordert, egozentrisch, komplizierter als die Kunst selbst. Was für einen Künstler spricht, ist einzeln und ausschließlich seine Arbeit.

06.11.2016